Die Waldbesitzer

Der Holzverbund ist eine Kooperation zwischen rund 40 Waldbesitzern  und holzverarbeitenden Betrieben. Die teilnehmenden Waldbauern halten sich bei der Bewirtschaftung und Pflege ihrer Wälder an ökologische Richtlinien, ganz nach dem Motto „Leben und Wirtschaften im Einklang mit der Natur.“ Sägewerke verarbeiten das Holz fachgerecht weiter und Holzbaubetriebe haben sich auf den Rohstoff und seine baubiologischen Aspekte spezialisiert. Der Holzverbund wirkt quasi als Siegel für Nachhaltigkeit und Qualität.

Die Waldbesitzer

  • Der Wald ist kein Büro

    Andreas Rossbauer, der Veitbauer, war gerade erst 18 alt, als er nach dem plötzlichen Tod seines Vaters die komplette Verantwortung für Wirtshaus, Hof und Wald übernahm. Damals wie heute heißt Arbeit für ihn: Erholung, Zuhause, Leben. Eine Work-Life-Balance, der sich dem heutigen Zeitgeist entzieht.

  • Wozu überhaupt Bäume fällen?

    Ob beim Straßenbau, beim Abbau nichterneuerbarer Ressourcen oder bei der Verbrennung fossiler Rohstoffe – ständig greift der Mensch in die Natur ein. Und fügt ihr damit, in den allermeisten Fällen jedenfalls, langfristige Schäden zu. Auch aus dem Ökosystem Wald kann der Mensch seine Finger nicht lassen. Franz Müller, Waldbauer und Bürgermeister von Lohberg, erklärt, wann und warum er es sinnvoll findet, einzelne Bäume zu fällen:

  • Der Letzte seiner Art

    Im Lamer Winkel ist es jahrhundertelange Tradition, fast ungeschriebenes Gesetz, Hof und Grund an einen Nachkommen weiterzugeben. Auch Hermann Geigers Familie hielt sich daran. So wurde er zum Besitzer des Guts Kless, einem Hof mit Energiepark, Sägewerk und Wald in der Gemeinde Arrach im Lamer Winkel. Geiger selbst hat keine Nachkommen. Die Lösung: Er gründet eine Stiftung.

  • Der ewige Kreis

    Blaue Berge, saftig grüne Wiesen, gefleckte Kühe und Kälber – ein Bullerbü mitten im Bayerischen Wald. Genauer gesagt in Eggersberg, einem Lohberger Ortsteil auf der Südseite des Ossers, wo Stefan und Steffi Neumaier, gemeinsam mit ihren drei Töchtern bekannt als Familie Haberl, ihren Waldbauernhof mit Milchkuhhaltung bewirtschaften. Doch die Idylle mit ihrem Kreislauf aus Nehmen und Geben, Anfang und Ende, Wachsen und Sterben gerät ins Ungleichgewicht.

  • Mitten im Hufeisenbogen

    Existenz, Leidenschaft, Lebensinhalt: So würde Martin Vogl, Waldbauer auf dem Einödhof Eben im Lamer Winkel, seine Arbeit im Wald beschreiben. Gemeinsam mit seinem Vater Hans weiß er es zu schätzen, in der Natur zu werkeln und ganz nah dran zu leben.

  • „Ich bin kein Weltretter“

    Wolfgang Koller, Koppenbauer Senior, ist Waldbauer. Er führt eine ökologische, nachhaltige und klimaresistente Bewirtschaftungsform weiter, die in den Wäldern des Lamer Winkels schon seit Jahrhunderten so betrieben wird. Trotzdem ist er sich sicher: Das reicht nicht. Es ist viel zu tun, vor allem Überzeugungsarbeit, um die Nachhaltigkeit der Wälder und den Berufsstand der Waldbauern zu sichern.

  • „Es gibt nichts, was Holz nicht kann“

    Johannes Seidl, Schreiner und Waldbauer am Oberhaiderberg, Einöde in Lohberg, ist fasziniert von Holz. Holz steht vor der Haustür, ganz Venedig steht auf Holzstelzen, Holzschiffe ermöglichten die Entdeckung Amerikas, Holzteile wurden in der Raumfahrt als Hitzeschilde eingesetzt. In einem Gespräch erklärt er, warum er Holz verdammt cool findet.

  • Ein kleines Sägewerk muss sich behaupten

    1907 wurde das Sägewerk Silberbauer, damals noch als Sägewerk Traurig, von Johann Traurig gegründet und ist heute eines der letzten noch betriebenen Sägewerke im Lamer Winkel. Rita Silberbauer, Enkelin des Gründers und heutige Besitzerin, erzählt von der Geschichte ihres Sägewerks. Eine Geschichte über Emanzipation und Solidarität, Durchhaltevermögen und Leidenschaft für Holz.

  • Mit dem Wald aufgewachsen, mit dem Wald

    Josef Glasschröder, der Uire Sepp, ist 83 Jahre alt. Er geht in den Wald, Tag für Tag. Er beschreibt seine Erinnerungen an Zeiten mit Zweimann- statt Motorsägen, mit Pferdeschlitten statt Traktoren, mit Trift statt Holztransportern. Ein Rückblick auf 70 Jahre Waldarbeit.

  • Das Glück der Einöde

    Klara und Otto Frisch leben auf dem Waldeck, einer Einöde im Lamer Winkel. Bei einem Besuch dürfen wir das Ehepaar und ihren Waldbauernhof kennenlernen – deren Geschichte, deren Leidenschaften, deren Sicht aufs Leben.

  • Mein, Dein, Unser

    Auf rund 70 Prozent der Fläche im Lamer Winkel stehen Wälder, Staatswald und Privatwald. Die Waldbauern des Holzverbunds besitzen einen Teil davon, die einen mehr, die anderen weniger. Dafür sind sie verantwortlich und davon sind sie abhängig. Hermann Dachs, im Dorf bekannt als Mojer Hermann, ist kein Waldbauer, aber Privatwaldbesitzer. Zusätzlich verwaltet er Waldflächen auswärtiger Besitzer. Obwohl das nicht sein eigener Wald ist, pflegt er ihn jeden einzelnen Tag – aus Pflichtbewusstsein und aus Liebe zur Heimat.

  • Konsequent regional

    or 25 Jahren begann Josef Karl als Schreiner, Holzhäuser zu bauen. In seiner Firma Teredo Vollholzhaus GmbH mit Sitz in Waffenbrunn entwirft und baut er zusammen mit Sohn Sebastian und 30 Mitarbeitern ca. zwölf ökologische Vollholzhäuser pro Jahr. Sie erschaffen individuelle Einzelstücke vom Block- bis zum Holz-Lehm-Haus, auf Wunsch schlüsselfertig mit Inneneinrichtung aus der Teredo-Schreinerei. Neben dem Knowhow von Schreiner- und Zimmererhandwerk braucht es vor allem: Idealismus.